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Mit dem Begriff Nystagmus werden in der Augenheilkunde rhythmische und unkontrollierbare Bewegungen des Auges, das sogenannte Augenzittern, bezeichnet. Von diesem Problem können Kinder ebenso betroffen sein, wie Senioren. Damit der Nystagmus wirkungsvoll behandelt werden kann, ist eine möglichst frühzeitige Diagnose notwendig. Dann lässt sich diese Krankheit nämlich auch zuverlässig vom Augenzucken abgrenzen.
Sofern ein Nystagmus vorliegt, bewegen sich die Augen der Betroffenen von links nach rechts, ohne dass sie diese Bewegung bewusst kontrollieren können. Oftmals wird der Nystagmus allerdings nicht als ernst zu nehmende Krankheit aufgefasst. Die unkontrollierte Augenbewegung kann nämlich auch während des normalen Alltags auftreten, wobei hier von einem latenten Nystagmus gesprochen wird. In diesem Fall fixieren die Betroffenen ein Objekt nur für kurze Zeit.
Der Nystagmus kann allerdings auch darauf zurückgehen, dass das Erbgut krankhaft verändert ist. In diesem Fall sprechen Augenmediziner von einem kongenitalen Nystagmus. Ferner ist es möglich, dass sich der Nystagmus im Lauf des Lebens zeigt, was als okularer Nystagmus bezeichnet wird. In diesem Fall besteht aber meist bereits eine Grunderkrankung am Auge.
Die Ursachenforschung ist insofern äußerst wichtig, als ein Nystagmus die betroffenen Patienten im Alltag erheblich einschränken kann. Ein kongenitaler Nystagmus beispielsweise wird in aller Regel vererbt. Aber auch eventuelle Vorerkrankungen des Auges können eine wichtige Rolle spielen. So begünstigt beispielsweise eine Trübung der Augenlinse das Augenzittern.
Vielfach tritt ein Nystagmus auch nach einer Verletzung am Auge auf. Der Grund: Die Narben, welche durch die Verletzung entstehen, sind oftmals für eine erhebliche Beeinträchtigung der Sehkraft verantwortlich. Aus diesen Gründen ist eine detaillierte Diagnose vor der Behandlung enorm wichtig.
Falls das Augenzittern lediglich zeitweise auftritt, nachdem die Betroffenen bewusstseinsverändernde Drogen zu sich genommen haben, handelt es sich beim Augenzittern lediglich um eine Nebenwirkung der Suchtmittel. Ein Nystagmus, der auf diese Ursache zurückgeht, klingt üblicherweise binnen weniger Tage wieder von selbst ab. Das permanente Augenzittern hingegen kann für die Betroffenen äußerst belastend sein, vor allem, wenn auch Außenstehende die Zuckungen wahrnehmen. In diesem Fall sollten sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen, damit abgeklärt werden kann, ob es sich um einen erworbenen oder um einen angeborenen Nystagmus handelt.
Ein angeborener Nystagmus stellt üblicherweise keine Gefahr dar. Sofern die Patienten unter diesem Problem psychisch leiden, sollten sie allerdings mit ihrem Arzt darüber sprechen. Eine deutliche Besserung oder sogar eine Heilung lässt sich bei Menschen mit einem angeborenen Nystagmus mittlerweile in rund 50 Prozent aller Fälle mit operativen Maßnahmen erreichen.
Ein Arztbesuch ist in jedem Fall angeraten, falls das Augenzittern erstmals auftritt und mit anderen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Schwindelgefühlen einhergeht. Der Grund: Die genannten Begleiterscheinungen können darauf hindeuten, dass das Gleichgewichtsorgan gestört ist oder eine krankhafte Veränderung im Kleinhirn oder im Hirnstamm eingetreten ist.
Um einen Nystagmus zu diagnostizieren, verwendet der Augenarzt eine Frenzelbrille, durch die er die Augen des Patienten vergrößert betrachten kann. Denn die Ausschläge der Augen, die oft nur schwach ausgeprägt sind, lassen sich nur so erkennen. Ein wichtiger Faktor für die Diagnose ist unter anderem die Schlagfrequenz, denn erst ab einer bestimmten Schlagfrequenz wird von einem Nystagmus gesprochen. Wichtig ist außerdem die Schlagrichtung. Denn da meist eine Reizeinwirkung dafür verantwortlich ist, dass ein Nystagmus ausgelöst wird, untersucht dies der Augenarzt mit einem speziellen Verfahren.
Beispielsweise kann ein Nystagmus durch eine thermische Prüfung ausgelöst werden. Bei dieser Prüfung spült der Augenarzt die Ohren des Patienten mit kaltem und warmem Wasser aus. Zudem wird eine sogenannte Augenbewegungsmessung durchgeführt.
Kommt eine bestehende Grunderkrankung als Auslöser für den Nystagmus in Frage, sind unter Umständen weitere Untersuchungen notwendig. Erst wenn die Untersuchungen umfassend abgeschlossen wurden, kann die gezielte Behandlung erfolgen.
Wird der Nystagmus nicht behandelt, können zahlreiche Komplikationen, allen voran eine eingeschränkte Sehkraft, kommen. Sogar der gesamte ophtalmologische Apparat kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine große Gefahr besteht darin, dass diese Erkrankung einen chronischen Verlauf nimmt und die Sehkraft dauerhaft eingeschränkt bleibt. Auch visuelle Halluzinationen können zu den langfristig auftretenden Komplikationen zählen. Ferner können die Betroffenen ein Objekt nur mit unzureichender Präzision fokussieren oder dies fällt ihnen schwer.
Zu den weiteren möglichen Komplikationen zählen Migräneanfälle und Kopfschmerz-Attacken, die ebenfalls einen chronischen Verlauf nehmen können. Verstärkt werden diese Beschwerden noch, falls die Betroffenen unter zusätzlichen Belastungen leiden. Dazu gehören insbesondere schlechte Lichtverhältnisse oder Nachtarbeit.
Die Behandlungsmöglichkeiten für einen Nystagmus sind mittlerweile relativ gut. Der Fokus der Behandlung liegt dabei darauf, dass die Sehkraft verbessert wird. Um dies zu erreichen, müssen die Patienten eine spezielle Brille mit Prismengläsern tragen. Diese Behandlung wird üblicherweise gewählt, wenn keine Grunderkrankung den Nystagmus verursacht hat. Handelt es sich beim Nystagmus um eine angeborene Krankheit, ist unter Umständen eine Operation erforderlich. Bei diesem Eingriff werden die Augenmuskeln in eine normale Position gebracht. Liegt dagegen eine andere Grunderkrankung vor, ist eine medikamentöse Behandlung angebracht.
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