Kontaktlinsen

Eigentlich ist die Idee genial: statt eines störenden, optisch auffälligen Gestells auf der Nase zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit wird einfach ein kleines Plättchen direkt ins Auge eingesetzt, das die gleiche Funktion übernimmt und von außen nahezu unsichtbar ist. Genau das ist das Grundprinzip aller Kontaktlinsen.

Die ersten Kontaktlinsen wurden Ende des 19. Jahrhunderts entwickelt, sie bestanden allerdings damals noch aus Glas. Erst kurz vor dem Zweiten Weltkrieg setzten sich schließlich Kunststoffe in der industriellen Herstellung und Verarbeitung diverser Produkte durch, die auch als ideale Basis für eine Kontaktlinse dienen konnten. Im Jahr 1948 schließlich wurde die erste Kontaktlinse aus diesem Material zum Patent angemeldet. Neu an dieser Linse war auch, dass sie nicht mehr die gesamte Sclera bedeckte, sondern nur noch die Hornhaut des Auges.

Seit dieser Zeit entwickelten sich Kontaktlinsen immer weiter, heute gibt es sie in vielen verschiedenen Formen, Materialien und Ausführungen. So hat der Kunde beispielsweise die Wahl zwischen weichen und harten (formstabilen) Kontaktlinsen. Auch Hybridmodelle sind mittlerweile auf dem Markt erhältlich. Sie besitzen einen härteren, formstabilen Kern, der von einer weichen Außenschicht umgeben ist. Allerdings sind diese Linsenmodelle in Deutschland noch nicht flächendeckend erhältlich.

Jedes Linsenmaterial weist seine ganz individuellen Vorzüge und Nachteile auf. Weiche Kontaktlinsen werden vom Träger im Auge weit weniger als Fremdkörper wahrgenommen, dafür ist ihre Lebensdauer begrenzter als die der formstabilen Modelle. Diese sind jedoch kostenintensiver und nicht so schonend zu den Augen. Manch Betroffener gewöhnt sich auch nach Monaten nicht an harte Kontaktlinsen.

Probleme, die durch das Tragen von Kontaktlinsen entstehen können, entstehen oftmals nicht durch die Linse selbst, sondern durch deren Handhabung. Im Gegensatz zur Brille, die innerhalb von Sekundenbruchteilen auf die Nase gesetzt werden kann, ist das Einsetzen einer Kontaktlinse immer noch recht kompliziert – auch, wenn dafür mit den Jahren diverse Hilfsmittel entwickelt wurden. Auch die Hygiene muss bei Kontaktlinsen penibel genau eingehalten werden, andernfalls können empfindliche Folgen wie beispielsweise Entzündungen etc. entstehen. Kontaktlinsen unterliegen daher einem recht hohen Pflegeaufwand. Sie müssen regelmäßig mit einem zum Material passenden Pflegemittel behandelt werden und besitzen trotzdem nur eine begrenzte Lebensdauer. Wer sie länger als empfohlen trägt, riskiert eine Entzündung der Bindehaut, Hyperämie oder Ähnliches.

Worauf Sie bei der Auswahl, beim Kauf und im Umgang mit Kontaktlinsen achten sollen, das haben wir in den folgenden Artikeln für Sie zusammengestellt.


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