Netzhautablösung

Leiden Betroffene unter einer Netzhautablösung, ist es wichtig, schnell zu handeln. Der Grund: Falls die Netzhaut zu lange von ihrem Untergrund gelöst ist, kann das betreffende Auge möglicherweise erblinden. Wichtig ist es also, die Anzeichen zu erkennen und rasch zu reagieren. Denn im Fall einer Netzhautablösung löst sich die lichtempfindliche Schicht von der Aderhaut ab.

Darum ist die Netzhautablösung problematisch

Die sogenannten Photorezeptoren, also lichtempfindliche Sinneszellen liegen in der Netzhaut. Unterschieden wird dabei zwischen zwei Arten von Sinneszellen, nämlich Zäpfchen und Stäbchen. Diese nehmen Farb- und Lichtreize auf und ermöglichen es dadurch, dass der Mensch überhaupt sehen kann. Direkt unter der Netzhaut befindet sich die Aderhaut, welche die Netzhaut mittels kleiner Blutgefäße versorgt. Löst sich die Netzhaut ab, werden diese Schichten getrennt, sodass eine Versorgung der Netzhaut nicht mehr gewährleistet ist. Sollte diese Unterbrechung über einen längeren Zeitraum hinweg gegeben sein, wird die Netzhaut irreparabel geschädigt. Dadurch wiederum nimmt das Sehvermögen ab, im schlimmsten Fall kann das sogar zur Erblindung führen.

Die typischen Symptome einer Netzhautablösung

Schon bevor sich die Netzhaut ablöst, können Symptome auftreten, die auf eine Schädigung hinweisen. Zu den möglichen Warnzeichen gehören:

Mit welchen Symptomen die Netzhautablösung verbunden ist, ist abhängig davon, an welcher Stelle sich die Netzhaut ablöst. Meist kommt es bei einer Netzhautablösung zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes. Mit Schmerzen ist die Netzhautablösung hingegen nicht verbunden.

Löst sich die Netzhaut von unten her ab, nehmen die Betroffenen im unteren Bereich des Sehfelds oft eine dunkle Wand oder Schatten, die von unten her aufziehen, wahr. Der schwarze Vorhang kann sich aber auch von oben oder von der Seite her zeigen, wenn sich die Netzhaut in diesem Bereich ablöst. Die Sehschärfe ist oftmals eingeschränkt, wenn sich die Netzhaut im Bereich der Makula ablöst. Das wiederum hat ein verzerrtes und unscharfes Sehen zur Folge.

Die Symptome verschlimmern sich, wenn die Netzhautablösung nicht behandelt wird. Dauert dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, treten unweigerlich irreparable Schäden auf.

Welche Ursachen hat eine Netzhautablösung?

Die häufigste Ursache für eine Netzhautablösung ist ein Netzhautriss. Ein derartiger Riss kann sich bilden, sofern ein Loch in der Netzhaut vorhanden ist und sich der Glaskörper allmählich ablöst. Dadurch entsteht an jenen Stellen, an welchen er an der Netzhaut heftet, ein Zug, der sich zu einem Netzhautriss ausbilden kann. Unter Umständen verflüssigt sich der Glaskörper dabei und gelangt durch das Loch in den unter der Netzhaut liegenden Raum, wodurch sich die Netzhaut ablösen kann.

Zu den weiteren möglichen Ursachen kann auch eine Operation wegen grauen Stars gehören, die kürzlich erfolgt ist.

Des Weiteren kann es aufgrund von speziellen Verwachsungen zu einer Netzhautablösung kommen. Bei diesen Verwachsungen handelt es sich um Narben- oder Bindegewebe, welches an der Netzhaut haftet und sich im Lauf der Zeit zusammenzieht. Dadurch entsteht ein Zug auf der Netzhaut, wodurch sie sich von der darunter liegende Schicht abhebt. Derartige Verwachsungen können durch verschiedene Netzhauterkrankungen, die etwa mit Diabetes mellitus einhergehen, entstehen. Verwachsungen können aber auch als Folge von früheren Operationen oder bei Frühgeborenen entstehen.

Entstehen kann eine Netzhautablösung aber auch, sofern sich zwischen der Aderhaut und der lichtempfindlichen Schicht Flüssigkeit bildet. Diese kann aus beschädigten Gefäßen an beiden Schichten stammen. Die Ursache für die Netzhautablösung kann möglicherweise ein Tumor oder ein entzündlicher Prozess sein.

Bei der Netzhautablösung handelt es sich allerdings um eine eher seltene Erkrankung der Augen. Die rissbedingte Netzhautablösung als häufigste Form tritt pro Jahr bei einem unter 10.000 Menschen auf. Das Risiko einer Netzhautablösung ist für ältere und stark kurzsichtige Menschen jedoch größer als für Jüngere und Normalsichtige.

Wie wird eine Netzhautablösung diagnostiziert?

Wer eines der genannten Symptome feststellt, sollte schnellstmöglich einen Augenarzt aufsuchen. Denn eine rasche Diagnose ist ungemein wichtig. Sollten die Symptome lediglich an einem Auge auftreten, untersucht der Arzt dennoch beide Augen. Denn auch beim nicht betroffenen Auge können möglicherweise bereits Veränderungen eingetreten sein, die eine Vorstufe zur Netzhautablösung darstellen können und die vorbeugend behandelt werden müssen.

Vor der eigentlichen Untersuchung werden die Pupillen mittels Augentropfen geweitet, sodass der Arzt den Augenhintergrund besser untersuchen kann. Der Augenarzt verwendet dafür ein sogenanntes Kontaktglas, also eine Art Lupe, die er auf den Augapfel setzt. Sollten im Glaskörper Blutungen aufgetreten sein, welche die Sicht auf die Netzhaut einschränken, wird gegebenenfalls eine Untersuchung mit Ultraschall durchgeführt.

So wird eine Netzhautablösung behandelt

Die Art der Behandlung hängt davon ab, ob sich die Netzhaut bereits abgelöst hat oder ob der Patient unter einer Vorstufe leidet. Bei Vorstufen wird die Netzhaut üblicherweise gelasert.

Eine Behandlung mit dem Laser ist bei einer bereits erfolgten Ablösung hingegen nicht mehr möglich. In diesem Fall ist eine Augenoperation erforderlich. Für welche Art der Operation sich der Arzt entscheidet, richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad.

Der weitere Verlauf

Nach der Operation hängt der weitere Verlauf davon ab, wie lang der Zeitraum zwischen der Ablösung und der Operation war und wie groß das Ausmaß der Netzhautablösung ist. Erfolgt die Behandlung frühzeitig, lässt sich das Sehvermögen des Auges nahezu in jedem Fall erhalten.


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