Die Lilakrankheit (Dermatomyositis)

Im Volksmund wird die Dermatomyositis auch als Lilakrankheit bezeichnet. Dabei handelt es sich um eine rheumatisch-entzündliche Autoimmunerkrankung, die nur selten auftritt. Bei Menschen, die darunter leiden, greift die körpereigene Immunabwehr sowohl Muskulatur als auch Haut an. Zu den häufigsten Symptomen – von welchen die Krankheit auch ihren Namen hat, gehören violett gefärbte Augenlider.

Dermatomyositis – was ist das?

Bei der Dermatomyositis handelt es sich um eine rheumatische Erkrankung, bei welcher sich die quergestreifte Muskulatur entzündet, wobei innere Organe und die Haut beteiligt sind. Bei dieser seltenen Autoimmunkrankheit greift die Immunabwehr des Körpers der Betroffenen sowohl Haut als auch Muskulatur an. Obwohl die Ursachen der Erkrankung noch unbekannt sind, lässt sich feststellen, dass die Lilakrankheit bei Menschen in fortgeschrittenem Alter auftritt – vor allem in Zusammenhang mit Tumoren. Sofern lediglich die Muskulatur – nicht aber die Haut – betroffen ist, spricht man von einer Polymyositis.

Zu den typischen Merkmalen gehören neben einer Muskelschwäche auch fliederfarbene Verfärbungen auf der Haut im Bereich des Gesichts, des Halses und an den Händen. Typisch für die Dermatomyositis ist ein phasenweiser Krankheitsverlauf. Betroffen sind in erster Linie Kinder in einem Alter von sieben bis acht Jahren sowie Erwachsene zwischen dem 45. und 60. Lebensjahr. Tritt die Lilakrankheit bei Kindern auf, sind Mädchen ebenso oft betroffen wie Jungen, im Erwachsenenalter sind hingegen zumeist Frauen davon betroffen. Eine standardisierte Therapie gibt es bislang nicht, weil die Krankheit nur äußerst selten auftritt.

Das sind die typischen Symptome

Üblicherweise entwickelt sich die Dermatomyositis über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten hinweg schleichen. Zu den allgemeinen Anzeichen für die Erkrankung zählen Abgeschlagenheit, eine lähmende Müdigkeit sowie eine Gewichtsabnahme. Die Betroffenen können ihren Alltag deshalb oft nur noch mühsam bewältigen. Nicht selten fallen auch Haare verstärkt aus und die Betroffenen haben Fieber. Zu den weiteren Symptomen gehören:

Reichen die äußerlichen Symptome nicht aus, um die Dermatomyositis zuverlässig diagnostizieren zu können, veranlasst der Arzt üblicherweise MRT- oder Ultraschalluntersuchungen der Muskelfasern. Gegebenenfalls ist auch eine Muskelbiospsie erforderlich. Bestätigt werden kann die Lilakrankheit ferner durch eine Blutanalyse, weil erhöhte Entzündungsparameter sowie ein erhöhter Kreatinkinasewert im Blutbild charakteristisch sind.

Wodurch wird die Dermatomyositis verursacht?

Wodurch die Lilakrankheit verursacht wird, ist noch nicht erwiesen. Eindeutig nachgewiesen ist bislang lediglich die Autoimmunreaktion. Gesichert ist lediglich die Tatsache, dass die Lilakrankheit oft in Verbindung mit Tumoren wie Krebserkrankungen an Eierstöcken, Prostata, des Magen-Darm-Traktes, der Brustdrüse oder der Lunge auftritt.

Wie wird Dermatomyositis therapiert?

Eine Standardtherapie zur Behandlung der Lilakrankheit gibt es bislang nicht. Stattdessen wird jeder Patient – nach seinem Alter und den Beschwerden – individuell therapiert. Meist handelt es sich dabei um eine medikamentöse Behandlung, bei welcher die Medikamente individuell auf den jeweiligen Patienten abgestimmt sind. Im ersten Schritt erhält der Patient entzündungshemmende Medikamente, in schwereren Fällen werden außerdem Immunsuppressiva verabreicht, durch welche die Reaktionen des Immunsystems abgeschwächt werden. Letztere müssen dauerhaft eingenommen werden, während die Dosierung der entzündungshemmenden Medikamente aufgrund ihrer zahlreichen Nebenwirkungen kontinuierlich herabgesetzt wird.

Wichtig ist ferner ein ausreichender Schutz vor der Sonne, weil die Hautrötungen durch die UV-Strahlung noch verschlimmert werden können. In akuten Phasen müssen die Patienten außerdem Bettruhe einhalten. Sobald die akuten Beschwerden abgeklungen sind, empfiehlt sich Krankengymnastik, um die Funktion der Muskeln zu verbessern.


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