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Während der Schwangerschaft stellt sich der Körper der Frau komplett um, weil jetzt im Vordergrund steht, das Baby zu schützen und mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Das wirkt sich natürlich auch auf die verschiedenen Organe der Frau aus – auch auf die Augen. Weil die Tränenmenge während der Schwangerschaft abnimmt, kann es zu verschiedenen Augenproblemen wie Trockenheit oder einer zeitweiligen Verschlechterung der Sehkraft kommen. Der Grund dafür liegt eben darin, dass sich der Hormonhaushalt der Frau verändert. Das lässt sich gegen Augenprobleme in der Schwangerschaft unternehmen:
Das Problem kennen viele schwangere Frauen: Sie spüren ein Jucken und Kratzen im Auge und haben das Gefühl, dass sich Sandkörner eingenistet haben, die sie am liebsten heraus reiben möchten. Allerdings bringt das keine Linderung, weil sich das Auge anschließend noch trockener anfühlt und sich zudem rötet. Das liegt daran, dass die Augen werdender Mütter oft äußerst empfindlich sind. „Die Ursache dafür liegt in der Hormonumstellung. Die Schwangerschaftshormone verändern die Zusammensetzung des Tränenfilms“, wie der Neu-Ulmer Augenarzt Dr. Georg Eckert erläutert. Zum einen nehme die Menge an Tränen ab und zum anderen werde der Tränenfilm dünner. Besonders davon betroffen Kontaktlinsenträgerinnen und Frauen, die viel Zeit am Computer verbringen.
In vielen Fällen hilft es schon, wenn die betroffenen Frauen die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung erhöhen, öfter nach draußen gehen und sowohl Zugluft als auch Qualm vermeiden. Steigern lässt sich die Tränenproduktion außerdem durch Gähnen und Blinzeln. Für die Arbeit am Computer empfiehlt Dr. Eckert, regelmäßig eine Entspannungspause einzulegen.
Sofern die Beschwerden nicht verschwinden oder sich sogar verschlimmern, sollten die Betroffenen in jedem Fall einen Augenarzt aufsuchen. Denn auch eine Infektion, welche mit Antibiotika behandelt werden muss, kann die Ursache für die roten Augen sein. Grundsätzlich muss die Einnahme von Medikamenten während der Schwangerschaft mit dem Arzt abgestimmt werden, antibiotische Augentropfen können aber verwendet werden. In seltenen Fällen kann aber auch eine ernsthafte Erkrankung die Sehstörungen verursachen. „Flimmern und Blitze vor den Augen können auf eine Erkrankung wie die Präeklamsie hindeuten“, so Dr. Georg Eckert. Dann ist ein möglichst schneller Arztbesuch ratsam, weil Wassereinlagerungen und Bluthochdruck zu den Begleiterscheinungen dieser Erkrankung gehören, was für das ungeborene Kind lebensbedrohlich sein kann.
Bei geringer Trockenheit können benetzende Augentropfen eine Abhilfe schaffen, weil durch diese in künstlicher Tränenfilm erzeugt wird. Allerdings sollten Schwangere zu Pröparaten ohne Konservierungsstoffe greifen. Die Düsseldorfer Apothekerin Carola Lubitz empfiehlt: „Gut geeignet sind Präparate mit Hyaluronsäure, Augentrost oder Chelidonum.“ Diese sind rezeptfrei erhältlich und können auch mehrmals täglich verwendet werden. Denn: „Wie häufig man tropfen muss, ist individuell verschieden. Das muss man einfach ausprobieren“, so Dr. Eckert. Weil Keime übertragen werden können, sollten die Betroffenen lediglich darauf achten, nicht in Berührung mit der Spitze des Fläschchens zu kommen. Eine gute Alternative zu Augentropfen sind Augensprays, die einfach auf das geschlossene Lid gesprüht werden können.
Bei sehr gereizten Augen, sind Cremes oder Gelen oft die bessere Alternative. Diese müssen weniger oft angewendet werden als Tropfen und wirken länger. Ein Gel lässt sich tagsüber bestens nutzen, während Cremes die bessere Alternative für die Nacht sind, weil sie teilweise sehr zäh sind und Schleim verursachen.
Allerdings können die gereizten Augen auch eine andere Ursache haben: Während der Schwangerschaft zeigen sich nämlich oft Unverträglichkeiten gegenüber diversen Kosmetika, die sich an der Haut rund um die Augen zeigen.
Gelegentlich kommt es zu dem Phänomen, dass Schwangere schlechter sehen. Der Grund dafür sind Wassereinlagerungen im Körper, die sich vor allem im letzten Drittel der Schwangerschaft bemerkbar machen. Weil sich dadurch die Hornhaut verdickt, kann sich die Sehschärfe in einem Bereich von 0,5 bis 1,5 Dioptren verändern, was sich nach der Schwangerschaft aber von selbst wieder legt.
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