Was hilft gegen trockene Augen?

So mancher Mensch leidet unter dem Problem, dass er trockene Augen hat. Oftmals wird dieses Problem schlicht und ergreifend der Arbeit am Bildschirm eines Computers zugeschrieben. Doch trockene Augen können sehr vielfältige Ursachen haben.

Normalerweise blinzelt oder zwinkert ein Mensch mit seinen Augen ganz automatisch in einem Turnus von fünf Minuten. Menschen, die lange Zeit vor dem Bildschirm arbeiten oder auch ein Buch mit höchster Konzentration lesen, vergessen das jedoch mitunter. Das wiederum kann zur Folge haben, dass die Augen austrocknen, sich müde anfühlen, jucken und brennen. Nicht selten fühlen sich trockene Augen für die Betroffenen an, als hätten sie ein Sandkorn im Auge.

Hierbei handelt es sich nicht zwangsläufig um ein reines Befindlichkeitsproblem. Trockene Augen können im Gegenteil sogar darauf hinweisen, dass die Betroffenen ein ernsthaftes gesundheitliches Problem haben. Beispielsweise können trockene Augen die Folge davon sein, dass die Zusammensetzung des Tränenfilms gestört ist, wie Professor Philipp Steven, der an der Kölner Uniklinik im Zentrum für Augenheilkunde tätig ist, sagt.

Ein natürliches Schmiermittel: der Tränenfilm

Der Tränenfilm erfüllt im Körper eines jeden Menschen eine wichtige Funktion: Weil er die Augen befeuchtet, sorgt der Tränenfilm dafür, dass die Menschen einwandfrei sehen können. Diese Tränenflüssigkeit wird zum größten Teil in der Tränendrüse produziert. Hierbei handelt es sich um eine wässrige Schicht mit Kochsalz als wichtigem Bestandteil. Die Schleimschicht hingegen wird von der Bindehaut, die Fettschicht von der Meibomschen Drüse produziert. Dies sind die drei Schichten, aus welchen der Tränenfilm besteht, wobei vor allem das richtige Mischverhältnis wichtig ist.

Zum Auge gelangt der Tränenfilm anschließend über verschiedene Gänge. Dort sorgt er dafür, dass die Lider problemlos gleiten können. Ferner spült er Fremdkörper aus dem Sinnesorgan und befeuchtet die Hornhaut. Produziert ein Mensch nun zu wenig Tränenflüssigkeit, kann das dazu führen, dass der Tränenfilm löchrig wird oder sogar komplett reist.

Was löst die Beschwerden aus?

Die typischen Symptome von geröteten und überstrapazierten Augen schränken die Lebensqualität der Betroffenen mitunter massiv ein. Allerdings kann nur ein Facharzt die Diagnose trockene Augen stellen, weil die Beschwerden auf eine Vielzahl von Ursachen zurückgehen können.

Beispielsweise nimmt die Produktion von Tränenflüssigkeit mit zunehmendem Alter ab, wobei Frauen weitaus häufiger betroffen sind als das männliche Geschlecht. Jüngere Menschen sind von diesem Problem durch die ständige Arbeit am Computerbildschirm betroffen. Umso mehr, wenn sie in einem trockenen Raumklima arbeiten, der Raum durch eine Klimaanlage belüftet wird oder sie Heizungsluft ausgesetzt sind.

Austrocknen können die Augen aber auch, wenn ein Betroffener permanent Kontaktlinsen trägt. Und auch verschiedene Arzneimittel können hemmend auf die Produktion der Tränenflüssigkeit wirken. Das gilt beispielsweise für die Antibabypille, aber auch für Antidepressiva und Betablocker.

Weitere mögliche Ursachen sind eine vorangegangene Chemotherapie, Diabetes, Rheuma oder die Hautkrankheit Rosazea.

Wie lassen sich die Beschwerden in den Griff bekommen?

Trockene Augen werden auf verschiedene Arten behandelt. Sehr oft verordnet der Arzt Tropfen, durch welche die Augen befeuchten und zugleich den Tränenfilm ausbalancieren. Alternativ werden Gele eingesetzt. Diese haften zwar besser, jedoch ist das Sehvermögen direkt nach der Anwendung eingeschränkt. Sollte es sich um einen schweren Fall handeln, wird in aller Regel eine Salbe verordnet.

Wer dem Problem von trockenen Augen effektiv vorbeugen möchte, sollte insbesondere darauf achten, eine eventuelle Fehlsichtigkeit zu korrigieren. Der Grund: Wird eine vorhandene Fehlsichtigkeit nicht korrigiert, strapaziert der Betroffene die Augen über Gebühr, um ja alles richtig erkennen zu können.

März 2020


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