Informationen zu Augenleiden, Augenlasern, Brillen und Kontaktlinsen
Etwa 20 Prozent aller Kinder sehen nicht gut. Das ergaben zumindest Untersuchungen, die an Schulen durchgeführt wurden. Diese Probleme mit der Sehkraft äußern sich nicht selten dadurch, dass das Kind mit den Anforderungen des Unterrichts überfordert zu sein scheint oder im Straßenverkehr stärker gefährdet ist als andere Kinder. Doch der Grund dafür ist weder Eltern noch Lehrern bewusst.
Dazu müssen die Eltern wissen, dass die Sehkraft eines Kindes entscheidend dafür ist, dass es ein räumliches Vorstellungsvermögen und ein Gefühl für Balance entwickeln kann. Denn zu 90 Prozent nimmt der Mensch seine Umgebung über visuelle Eindrücke wahr, die deshalb auch eine wichtige Rolle in der Entwicklung des menschlichen Gehirns.
Die Sehkraft fließt jedoch erst i der U7, also der regulären Vorsorgeuntersuchung, die im dritten Lebensjahr durchgeführt wird, ein. Es gibt allerdings Korrekturmaßnahmen, die schon viel früher eingesetzt werden können. Deshalb sollten Kleinkinder, die aus einer vorbelasteten Familie stammen, bereits zwischen dem sechsten und dem 24. Lebensmonat einen gründlichen Sehtest absolvieren. Je nachdem, bei welcher Krankenkasse die Eltern versichert sind, müssen sie diese Früherkennungsprogramme oftmals aus der eigenen Tasche bezahlen.
Schon Kleinkinder können unter verschiedenen Formen der Sehschwäche wie Kurz- oder Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung oder Schielen leiden. Leidet ein Kind unter einer Sehschwäche, versucht das Gehirn, die Sinneseindrücke, die voneinander abweichen, auszugleichen. Das heißt: Die Informationen, die das Denkorgan von einem der beiden Augen erreichen, werden ausgeblendet. Schließlich passen sich dann die Nervenbahnen, die das Auge mit dem Gehirn verbinden, dauerhaft an, wodurch ein Auge schwächer wird und an Leistung verliert. Das wiederum wirkt sich negativ auf die Entwicklung der räumlichen Vorstellungskraft und des Koordinationsvermögens aus.
Das Kind erlernt also scharfes Sehen nicht und die Augen entwickeln sich unterschiedlich gut. Bis das Kind das Schulalter erreicht hat, gibt es dann auch keine Möglichkeit mehr, die Sehschwäche zu korrigieren. Damit arrangieren sich die Kinder, weil ihnen das schlechte Sehen scheinbar keine Probleme oder gar Schmerzen verursacht. Deshalb müssen die Eltern das Sehvermögen frühestmöglich testen lassen.
Es gibt einige Indikatoren, die darauf hinweisen, dass ein Besuch beim Augenarzt mit dem Kind angebracht ist. Litt ein Elternteil bereits in jungen Jahren an einer Sehschwäche oder trägt eine Brille ist ebenso ein Anzeichen, wie wenn das Kind schielt. Die Untersuchung ist ferner ratsam, wenn ein Kind des Öfteren Fehltritte macht, ins Leere greift oder Spielsachen respektive Malbücher sehr nah vor die Augen hält.
Während Erwachsene Buchstaben von einer Tafel ablesen oder die Dinge, die sie sehen, beschreiben müssen, nutzt der Augenarzt für den Sehtest bei Kleinkindern den sogenannten LEA-Test. Dieser nutzt einfache Symbole, weshalb er sich auch für kleinere Kinder bestens eignet.
Eine weitere Möglichkeit ist der E-Haken-Test, bei welchem der Buchstabe E in alle erdenklichen Richtungen gedreht und in verschiedenen Größen dargestellt wird. Die Kinder müssen bei diesem Test jeweils auf die offene Seite zeigen.
Für Babys werden dagegen gemusterte und leere Karten gezeigt. Die Sehschärfe wird anhand der Reaktionen des Kindes ermittelt.
Ferner ist es dem Augenarzt möglich, die Sehschärfe im Hinblick auf unterschiedliche Kriterien hin zu prüfen. Bewertet werden können aber auch die Augenbeweglichkeit, das Farbsehen sowie das räumliche Sehen.
Oktober 2020
[ © Das Copyright liegt bei www.augenlichtblick.de | Informationen zu Augenleiden, Augenlasern, Brillen und Kontaktlinsen]
nach oben | Startseite | Impressum & Kontakt | Sitemap
© www.augenlichtblick.de